Schluss machen: So beendest du eine Beziehung respektvoll!

Es gibt viele Gründe, weshalb sich Menschen von ihrem Lebenspartner trennen. Entscheidende Gründe sind Streit, unterschiedliche Vorstellungen hinsichtlich der zukünftigen Lebensgestaltung oder schlichtweg die Tatsache, dass man sich auseinander gelebt hat. Die Trennung dann doch zu vollziehen, stellt viele Menschen in einer Beziehung jedoch vor eine Herausforderung. Aus Angst vor der Reaktion des Partners möchte man sich am liebsten per Textnachricht trennen – was allerdings wenig galant ist und viele Fragen offen lassen wird. Um eine Beziehung respektvoll zu beenden, ist dies ein absolutes No Go.

Viel sinnvoller ist es, den persönlichen Weg zu gehen und mit dem Gegenüber in Ruhe darüber zu sprechen. Faires Verhalten und das Erläutern von Gründen gehören zu einer respektvollen Trennung dazu. Leichter gesagt als getan, insbesondere dann, wenn Wut auf den Partner eine Rolle spielt und zuvor Gefühle verletzt wurden.

Nur wenn die Beziehung sauber und respektvoll beendet wird, haben beide Beteiligten jedoch die Chance, gedanklich damit abzuschließen und einen Neuanfang zu wagen. Daher ist es wichtig, dass einige Dinge beachtet werden, wenn die feste Absicht herrscht, mit dem Partner Schluss zu machen.

Schluss machen

Noch einmal abwägen

Zunächst einmal gilt es, ehrlich vor sich selbst zu sein und die vermeintlichen Trennungsgründe abzuwägen. Sind sie wirklich so triftig, dass sie einen endgültigen Schlussstrich erfordern? Hat man vielleicht selbst etwas dazu beigetragen, dass die Beziehung oder der Partner nicht mehr das sind, was sie einmal waren? Soll die Beziehung endgültig beendet werden?

Manche Beziehungen werden nämlich schlichtweg aus Unsicherheit heraus beendet – und ziehen eine lange On-and-Off Geschichte nach sich, weil keiner der beiden Beteiligten emotional richtig damit abschließen kann. Eine Beziehung sollte demnach also nur beendet werden, wenn sie wirklich nicht mehr zu retten ist und man sich seiner Sache absolut sicher ist. Beispielsweise dann, wenn man vom Partner/in seelisch schwer verletzt wurde oder sich bei den großen Fragen des Lebens nicht einig wird (Kinder ja/nein).
Ist der Entschluss gefasst, gilt es, dem Partner mitzuteilen, dass man den Lebensweg von nun an getrennt bzw. zunächst alleine gehen möchte.
Eine kurze digitale Textnachricht ist tabu – auch wenn es in letzter Zeit vielleicht viel Streit gab und böse Worte gefallen sind, verdient jeder Mensch, dass man sich vor dem Hintergrund der gemeinsam verbrachten Zeit respektvoll und persönlich von ihm trennt.

Um ein persönliches Treffen bitten, um Schluss zu machen

Der nächste Schritt ist also, dass du um ein persönliches Treffen bittest. Wenn es eine gemeinsame Wohnung gibt, ist ein persönliches Gespräch etwas einfacher herbeizuführen.
Allerdings sollte ein Trennungsgespräch nicht morgens beim Frühstück und auch nicht im Vorbeigehen auf dem Weg zur Arbeit stattfinden. Der Lebenspartner wird selbstverständlich enttäuscht oder gar extrem verletzt reagieren, so dass ein zu bewältigender Arbeitstag Horror werden kann. Von daher ist es am besten, sich abends gemeinsam hinzusetzen und dem Partner in Ruhe die Entscheidung mitzuteilen.

Je nach Vorgeschichte kann es durchaus sein, dass das Gegenüber gefasst oder sogar erleichtert reagiert, weil der jeweils andere sich mit dem gleichen Gedanken beschäftigt hat, er/sie jedoch nicht wusste, wie man ihn am besten ansprechen sollte.

Im äußersten Notfall kann ein Telefon- oder Skype-Gespräch ein persönliches Gespräch ersetzten – jedoch nur dann, wenn eine räumliche Trennung es unmöglich macht, sich persönlich zu treffen (z. B. Auslandaufenthalt).

Die richtigen Worte finden

Im Gespräch die richtigen Worte zu finden, ist nicht leicht – wenn es kurz zuvor Streit gab und die Emotionen noch am Kochen sind, ist es besser, ein paar Tage zu warten, bis sich die Gemüter abgekühlt haben. Der Ton sollte trotz Rahmenumständen immer respektvoll sein. Wichtig ist es, dem Partner eine feste Absichtserklärung mitzuteilen („Ich möchte mich von dir trennen“, „Ich brauche Abstand und möchte in nächster Zeit alleine sein“, etc.) und daraufhin Gründe zu nennen. Eine Trennung, die ohne Angabe von Gründen stattfindet, ist weder fair noch erwachsen. Schließlich soll das Gegenüber verstehen, woran es liegt, dass die Gefühle abgestorben sind oder man den Weg zukünftig alleine gehen möchte.

Sätze wie „Ich hab keinen Bock mehr auf dich“ sind tabu – Sätze wie „Ich habe nach all der langen, gemeinsamen Zeit kaum mehr Gefühle für dich, weil wir uns total auseinander gelebt haben “ kann der Partner eher annehmen und nachvollziehen, auch wenn es dennoch schwer fallen mag.

Auch ist es hilfreich, ihn/sie miteinzubinden, indem du Dinge sagst wie „Wie du vielleicht in letzter Zeit selbst gemerkt hast,…“ oder „Weißt du, ich glaube es ist besser für uns beide, nicht nur für mich, wenn…“.

Eine Trennung muss demnach nachvollziehbar begründet sein und darf keine Fragen offen lassen. Du tust dir damit selbst einen Gefallen, denn ansonsten musst du in nächster Zeit mit Fragen, Anrufen und Nachrichten deines Ex-Partners rechnen, in denen Wut, Trauer und Unverständnis zum Ausdruck gebracht werden, weil du Schluss gemacht hast.

Je mehr direkt im Gespräch zu zweit geklärt wird, desto besser!

Auch muss klar werden, ob es sich um eine Trennung auf Zeit handelt oder man ein Liebes-Comeback vollständig ausschließt.

Sich selbst und dem Partner Zeit geben, die Trennung zu verarbeiten

Nach der Trennung ist Stunde Null – auf einmal steht man wieder auf eigenen Beinen und muss sich mit sich selbst beschäftigen. Die Zeit danach sollte genutzt werden, um sich und dem Partner Zeit zu geben, die Trennung zu verarbeiten. Handelt es sich um eine endgültige Trennung, ist es besser, den Kontakt auf ein Minimum zu begrenzen, damit der andere damit abschließen kann. Zu respektvollem Verhalten dem Ex-Partner gegenüber gehört auch, im Freundeskreis keine intimen Details auszuplaudern, insbesondere dann, wenn diesen gemeinsame Freunde ausmachen. Auch in sozialen Netzwerken sollte sich mit Äußerungen über die Trennung zurückgehalten werden, selbst wenn der Frust tief sitzt. Die Dinge, die vorgefallen sind, gehen schließlich nur euch zwei etwas an.

Wer freundschaftlichen Kontakt halten möchte, sollte damit warten, bis die Trennung verarbeitet ist. Meistens funktioniert eine Freundschaft nur, wenn beide sich schon sehr lange kennen und eine Bruder-Schwester-Beziehung entwickelt haben, bei der die romantischen Gefühle irgendwann zwangsweise auf der Strecke geblieben sind.

Faires Verhalten zeigen

Insgesamt ist bei einer respektvollen Trennung faires Verhalten das A und O – dazu gehört auch, dass derjenige, der Schluss macht, bereitwillig Klamotten abholt, die vielleicht noch beim Ex-Partner liegen. Auch ist es selbstverständlich, dass man keinen gemeinsamen Urlaub mehr bucht, wenn man mit dem Gedanken einer Trennung spielt, und sich nicht auf jemanden neuen einlässt, während die Beziehung noch besteht.

In Zeiten digitaler Kommunikation ist es sehr einfach, jemandem nach der Trennung aus dem Weg zu gehen. Obwohl ein radikaler Schlussstrich immer besser ist, gilt es auch hier, respektvoll zu sein und den Partner nicht direkt überall zu blockieren oder zu diffamieren. Für manche mag es ohnehin leichter sein, ab und zu noch Kontakt zu haben, als die komplette Funkstille zu wählen.